Herausforderungen

Die Religionslandschaft der Schweiz hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte verändert: Religionsdiversität ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Dies stellt Kantone, Gemeinden, Institutionen, Firmen, politische Parteien oder Einzelpersonen mitunter vor neue Fragen und Herausforderungen.

• Welche Verantwortung haben wir hinsichtlich des Religionsfriedens, der sozialen Kohäsion, des schulischen Religionsunterrichts und der Gleichbehandlung und Nicht-Diskriminierung von Religionsgemeinschaften und ihrer Angehörigen? 
• Wie stellen wir in unserer öffentlichen Institution die Seelsorge für alle uns anvertrauten Menschen sicher? 
• Wie gehen wir in unserer Institution oder in unserer Firma mit der Frage der religiösen Kleidervorschriften um?
• Bieten wir in unserem Betriebsrestaurant Halal- oder koschere Nahrung an?
• Welche Regeln geben wir uns in unserer Schule, unserer Firma oder unserer Institution hinsichtlich des Zusammenlebens der verschiedenen Kulturen und Religionen?
• ​Welche pragmatischen Anpassungen könnten für Bestattungsriten vorgenommen werden (Flussbeisetzungen, Ausrichtung der Gräber)?
• Welche Gefässe für den interreligiösen Dialog unterstützen Kantone, Gemeinden und Institutionen auch in ihren eigenen Interessen?
• Wie gestalten wir eine zukunftsfähige Religionspolitik?

Kantone

Wenig Schweizer Kantone haben in religionspolitischer Hinsicht eine laizistische Orientierung (Trennung von Staat und Kirchen). Die meisten Kantone sind nach wie vor mehr oder weniger eng mit traditionellen Landeskirchen verbunden, welchen sie den Status öffentlich-rechtlicher Anerkennung verleihen und die damit verbundenen Privilegien zusprechen.

Unabhängig von der „religionspolitischen Grundeinstellung“  ist die Mehrheit der Kantone aufgrund von überall ähnlichen Fragestellungen, die mit der wachsenden Religionsdiversität im Zusammenhang stehen, herausgefordert. Politische Vorstösse in Kantonsparlamenten und entsprechende Anfragen von Verwaltungen und Institutionen beweisen die Aktualität dieser neuen Fragen.

Wie können Kantone ihre Verwaltungen und Institutionen unterstützen, wenn diese mit praktischen Fragen im Zusammenhang mit Religionsdiversität konfrontiert sind (zum Beispiel Seelsorge in öffentlichen Institutionen, Ausbildung von Theologinnen und Theologen, aber auch von Schlüsselpersonen wie Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeitern oder Lehrpersonen, Ressourcenverteilung, Unterstützung bei der Integration, Wertschätzung gegenüber gesellschaftlich relevanten Leistungen von nicht anerkannten Religionsgemeinschaften)?

Gemeinden, Institutionen, Firmen und politische Parteien

Auch Gemeinden, Institutionen, Firmen und politische Parteien sind mit neuen religionsbezogenen Fragen konfrontiert.

• Wie gehen Bildungseinrichtungen mit der Religionsdiversität um, wie wird im Begräbniswesen verschiedenen Bedürfnissen Rechnung getragen?
• Wie gestaltet man die Seelsorge in Institutionen, so dass alle religiösen und spirituellen Bedürfnisse abgedeckt werden?
• Wie gestaltet man öffentliche Räume, damit niemand diskriminiert wird, damit aber auch niemandem ein religiöses Bekenntnis aufgezwungen wird?
• Wie gehen Gemeinden, Institutionen, Firmen und politische Parteien mit solchen Herausforderungen um?

Einzelpersonen

Auch Einzelpersonen – ob konfessionslos oder Mitglieder einer öffentlich-rechtlich anerkannten oder einer nur vereinsrechtlich anerkannten Religionsgemeinschaft – haben Fragen zu Religionsdiversität, zu Religionspolitik, zu religionsbezogenen Rechten, zu interreligiösen Riten und zu Formen des Zusammenlebens und zu Fragen im Zusammenhang mit Religionsgemeinschaften, welche zu einer gesellschaftlichen Minderheit gehören. Gerne berate ich Sie auch bei wissenschaftlichen oder Studienfragen. Studierende unterstütze ich ohne Kostenfolge.

Angebot

Information, Analyse, Konzeption - Beratung und Begleitung

Ich bin mit den verschiedensten Beratungsfeldern der Religionsdiversität und Religionspolitik vertraut. Sie können bei mir neutrale Informationen abrufen, Analysen und Konzepte in Auftrag geben und herausfordernden Situationen besprechen und entsprechende pragmatische Lösungsansätze entwickeln. Sie können mich auch kontaktieren, wenn Sie, Ihr Kanton, Ihre Gemeinde oder Ihre Organisation sich vorausschauend mit Fragen der kulturellen und religiösen Diversität auseinandersetzen oder Richtlinien erarbeiten wollen. Gerne gebe ich auch Studierenden bei entsprechenden Fragestellungen Auskunft.

Arbeitsweise

Ich höre Ihnen zu. Ich gehe auf Ihre Bedürfnisse ein. Ich analysiere, informiere und erarbeite Konzepte. Ich begleite Sie auf dem Weg zu Ihren Lösungen. 

Meine Haltung ist klar: Menschenrechte und gesetzliche Grundlagen sind gegeben. Eine Haltung der Toleranz und des gegenseitigen Respekts sind ebenso meine Maximen wie die Ermutigung, Wege zu beschreiten, welche zu pragmatischen Lösungen führen, und welche der Organisation und ihren Menschen dienen.

Ich arbeite vertraulich. 

Kunden und Angebot

Meine Kunden sind Vertreter*innen von Kantonen, regionalen Organisationen, politischen oder Begräbnisgemeinden, öffentlichen und privaten Institutionen, Firmen, politischen Parteien, Interessensgruppen, aber auch Einzelpersonen.

Zu meinen Angeboten gehören unter anderem die Bereitstellung von Informationen, Analysen und Konzepten, ebenso die Gestaltung von Informationsanlässen, Vorträgen und Dokumenten. Ich berate Sie gerne vor Ort. Zu meinem Angebot gehören Einzel-, Gruppen- oder Führungscoaching zu Fragen der Religionspolitik oder Religionsdiversität, Begleitung bei herausfordernden Situationen, bei Retraiten und in laufenden Evaluations- und Neuorientierungsprozessen.

Kompetenzen

Meine Ausbildungen und Erfahrungen in verschiedenen Arbeitsfeldern, in welchen kompetenter Umgang mit Religionsdiversität erforderlich ist, bilden die Grundlage für meine analytische und konzeptionelle Arbeit und für meine Beratung. Ich bin mit mehreren Universitäten und Forscherinnen und Forschern vernetzt, ebenso mit religionszuständigen Verwaltungseinheiten von verschiedenen Schweizer Kantonen und europäischen Ländern.

Kompetenzen- und Erfahrungsbereiche

• Studium alter und moderner Sprachen, Religionsgeschichte und Theologie an der Universität Bern.
• Abgeschlossenes Dissertationsprojekt an der North-West University, Südafrika: „A Theological-Ethical Evaluation of the Christian-Muslim Dialogue in the Swiss Army Chaplaincy“ (2010-2016). Award in recognition of excellent academical achievement (North-West-University).
• Mandate der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion des Kantons Bern im Bereich von religionspolitischen Fragestellungen: Muslimische Gräberfelder (2016), Religionspolitische Auslegeordnung für den Kanton Bern (2017), Bericht Religionspolitik (2018).
• Einsatzleiter Care Team Kanton Bern und Tätigkeit in verschiedenen Arbeitsfeldern der Armeeseelsorge Schweiz, u.a. Stabsarbeit im Auslandeinsatz.
• Extraordinary Researcher an der North-West University in Südafrika und Tutor an der Greenwich School of Theology (Schwerpunkte: Religionspolitik, interreligiöser Dialog und interreligiöse Seelsorgeangebote in öffentlichen Institutionen).
• Laufendes zweites Dissertationsprojekt (kumulative Thesis) zum Thema "Staat und Religion", North-West University, Südafrika.
• Abgeschlossenes CAS (swisspeace/Universität Basel) "Religion, Peace & Conflict" mit der Thesis "Staat und Religionsfrieden heute. Eine religionspolitische Studie zum Kanton Solothurn".
• Permanente Weiterbildung an der Fachhochschule Burgenland/Wien zum Thema "Change Management"
• Mitglied des "International Consortium for Law and Religion Studies".

Kompetenzbereich Führen, Beraten und Begleiten

• CAS Organisation & CAS Human Resources
• Ausbildung Einzel-Coaching, Gruppen-Coaching & Coaching in der Führung (Solution Surfers, Luzern).
• Diverse Führungsausbildungen: Einsatzleiter Care Team Kanton Bern, Peace Support Operation KFOR (Stabsarbeit), Dienstchef Armeeseelsorge der Führungs- und Unterstützungsbrigade 41.
• Diverse Sprachkurse, u.a. Französisch DALF Diplom C2, und permanente Weiterbildung in englischer Sprache.

Referenzen & Publikationen

Referenzen

Herr Martin Koelbing

bis 2020 Beauftragter für kirchliche und religiöse Angelegenheiten für den Kanton Bern

koelbing(at)bluewin.ch

Weitere Referenzen auf Anfrage

Publikationen

• Matthias Inniger, 2014. The Winds of Change: The Contribution of the Royal Canadian Chaplain Service to Multiculturalism from a Swiss Perspective, in: Dialogue. The Military Journal of the Royal Canadian Chaplain Service: 10-11.  → PDF   
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• Matthias Inniger, 2016. A Theological-Ethical Evaluation of the Christian-Muslim Dialogue in the Swiss Army Chaplaincy. Dissertation PhD.  Potchefstroom: North-West University, South Africa.  461 p.  → PDF   
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• Matthias Inniger, Jakobus Martinus Vorster & Brian Evans, 2017. A Swiss Protestant perspective on a multi-faith approach to the Swiss Army Chaplaincy, In die Skriflig 51(1), a2177, (v51i1.2177). → PDF   
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• Die Armeeseelsorge könnte ein Vorzeige-Modell sein. http://www.refbejuso.ch/fileadmin/user_upload/Sozial-Dakonie/Seite_19_Der_Bund_2016-10-24.pdf.
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• Eine Frage des Respekts. http://reformiert.info/artikel/news/"eine-frage-des-respekts".
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• TV-Sendung (Sternstunde Religion mit Amira Hafner-al Jabaji). Armeeseelsorge: vom Feldprediger zum multireligiösen Allrounder. https://www.srf.ch/play/tv/sternstunde-religion/video/armeeseelsorge-vom-feldprediger-zum-multireligioesen-allrounder?id=ef4d403e-1385-439a-ae3a-8cf436c5bcb7.
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• Matthias Inniger,  2018. Religionspolitische Auslegeordnung für den Kanton Bern. Kurzbericht. 3. April 2018 (im Auftrag der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion des Kantons Bern). → PDF   
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• Matthias Inniger, 2019. Die Schweizer Armeeseelsorge und die Förderung des Religionsfriedens. "Internationale Kirchliche Zeitschrift", Heft 2, 2019. www.ikz.unibe.ch. → PDF   
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• Matthias Inniger, 2020. Changing religious landscapes challenge confession-based state policies on religion. → PDF   
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• Matthias Inniger, 2020. Referat zum Thema "Thesen zu religionspolitischen Entwicklungsprozessen" (anlässlich der St. Galler Konferenz zu Fragen von «Religion und Staat» am 9. Dezember 2020). → PDF  

• Matthias Inniger, 2021. In "tachles", das jüdische Wochenmagazin. "Diversity wird Leitmotiv der Armee", 9. April 2021. https://www.tachles.ch/artikel/schweiz/diversity-wird-leitmotto-der-armee 

• Bei der Erstellung des Berichts des Bundesrates  in Erfüllung des Postulates 16.3314 Ingold vom 27. April 2016 "Professionalisierungsanreize für religiöse Betreuungspersonen" wurde ich als Experte konsultiert. → PDF   

• Matthias Inniger, 2021. Referat vom 14. Oktober 2021 gehalten in Debrecen zum Thema «Shared responsibility of religions and denominations – the role of religions in Europe” (anlässlich der Konferenz "Pillars of Modern Age Europe – Coexistence of Religious Communities" im Rahmen der Aktivitäten des Europarates / www.coe.int/BeliefWithoutFear und der Ungarischen Präsidentschaft des Europarates vom Mai bis November 2021; https://futureu.europa.eu/processes/OtherIdeas/f/7/meetings/43924) → PDF  

• Matthias Inniger, 2021. CAS "Religion, Peace & Conflict", swisspeace/Universität Basel. Abschlussarbeit zum Thema "Staat und Religionsfrieden heute. Eine religionspolitische Studie zum Kanton Solothurn". → PDF  

• Matthias Inniger, 2021. Key questions on the outmoded Bernese policy on religion. → PDF  

• Matthias Inniger, 2021. Aktuelle religionspolitische Herausforderungen. Internationale Kirchliche Zeitschrift, Heft 3-4, 2001. 3-4. www.ikz.unibe.ch. → PDF 

• Matthias Inniger, 2021/2023. Aktuelle religionspolitische Herausforderungen (Bericht und Schlüsse aus der 5. Internationalen IREI-Konferenz «Säkulare Gesellschaft und religiöse Präsenz»). Internationale Kirchliche Zeitschrift 2001/2003. 3-4. → PDF 

• Matthias Inniger, 2023. Religionsfrieden – eine Frage der Symmetrien. inter pares (Bulletin des Schweizerischen Reformierten Pfarrvereins), 17. November 2023. https://www.pfarrverein.ch/inter-pares (9.12.2023). → PDF